Gemeinsam gegen den Welpenhandel
Veröffentlicht am 10. Februar 2020Illegaler Welpenhandel und Vermehrungszuchten waren schon häufig Thema in Gremien der BTK. Im Rahmen einer Doktorarbeit am Institut für Tierhygiene und Öffentliches Veterinärwesen der Universität Leipzig wird nun eine Fragebogenaktion durchgeführt, die Aufschluss über die Herkunft und die Krankengeschichte von importierten Hunden geben soll. Diese Daten sollen helfen, gegen den illegalen Handel mit Hundewelpen vorzugehen. Direkt befragt werden im ersten Teil wegen des großen Patientenaufkommens hauptsächlich große tierärztliche Praxen und Kliniken in Ballungsräumen. Als Kontrollgruppe dienen gleichaltrige Welpen aus kontrollierten Zuchten. Im zweiten Teil der Studie werden die Krankengeschichte und die mutmaßliche Herkunft von Hunden in Tierheimen ermittelt. Im dritten Teil der Arbeit, der von der Gesellschaft zur Förderung Kynologischer Forschung unterstützt wird, werden Tierärzte nach ihren Erfahrungen befragt.
Die Arbeitsgemeinschaft Welpenhandel und die Initiative „Welpen sind keine Ware“ www.wuehltischwelpen.de wurden gegründet, um Öffentlichkeit und Politik auf das Problem des zunehmenden Welpenhandels aufmerksam zu machen. Der AG gehören die Gesellschaft für Tierverhaltensmedizin und -therapie (GTVMT), die Tierärztliche Vereinigung für Tierschutz (TVT) sowie Vier Pfoten, VDH, TASSO, der Bund gegen Missbrauch der Tiere und die Zeitschrift DOGS an. Mit ihrem Expertenwissen unterstützen die Arbeitsgemeinschaft außerdem Dr. Barbara Schöning, Fachtierärztin für Verhaltenskunde und Tierschutz, und Prof. Dr. Uwe Truyen, Direktor des Institutes für Tierhygiene und Öffentliches Veterinärwesen an der Universität Leipzig. Neben den gravierenden Mängeln, die bereits bei der Aufzucht und dem Transport der Welpen aus Vermehrungszuchten bestehen, entstehen durch den Welpenhandel auch Gefahren, die später von Hunden ausgehen. Die Ursache dafür liegt in der unzulänglichen Sozialisation der Tiere und die meist zu früh erfolgte Trennung von Müttern und Geschwistern. Darüber hinaus werden Infektionskrankheiten eingeschleppt, die es vorher hier nicht gab oder die als ausgerottet galten.